Ein Zwischenfazit nach mehr als 3 Monaten
Nachwievor gibt es große Unterschiede bei den einzelnen Wetterprognosen. Während SVR Hanseradio eine ausführlichere Wetterprognose im Radio abgibt, beschränken sich die anderen vier Sender auf Wetterzustand und Temperaturen. Oftmals, um nicht zu sagen fast immer, wird die Windvorhersage komplett vernachlässigt. Radio B2 und Ostseewelle geben einen "Zweitagetrend" raus, der dementsprechend sehr kurz ausfällt. Ab und an werden dann auch die Temperaturen für den Folgetag übersprungen. Eine Häufung der Aussage "morgen wie heute" und ähliches, fällt gerade dann ins Gewicht, wenn das Wetter des morgigen Tags dem heutigen ähnelt. Dür Antenne MV, NDR 1 Radio MV, Ostseewelle und Radio B2 wäre empfehlenswert, die Wetterprognosen ausführlicher zu gestalten.
Gerade bei NDR 1 Radio MV ist auffällig, dass wochentags um 15 Uhr selten eine Wetterprognose für den kommenden Tag folgt. Stattdessen gibt es ausführliche Suchen nach den aktuellen Superlativen, sei es bei der Temperatur, der aktuellen Sonnenscheindauer oder den Windspitzen. Hinzu kommt, dass hier zwei Moderatoren versuchen, das Wetter unterhaltsam zu machen und zwei bis drei Minuten den aktuellen Wetterzustand eroieren. Und was ist dann mit dem Hörer, der eigentlich wissen möchte, wie das Wetter morgen wird? Der bleibt außen vor und hofft, um 16 Uhr besser beraten zu werden.
Die Fehlerquote bei den Wetterprognosen spiegelt sich auch in der Knappheit der Aussagen wieder. Dabei geht es schon bei den Temperaturen los. Örtliche 20 Grad werden auf das gesamte Land bezogen. Stabile Wetterlagen versprechen bei einigen Sendern eine Häufung von Schauern und Gewittern und stehen heiße Tage ins Haus, wird nach dem Höchstwert des 2., 3. oder 4. Folgetag gesucht und das Wettergeschehen des folgenden Tages außer acht gelassen.
Für ein Urlaubsland wie Mecklenburg-Vorpommern besteht in der doch begrenzten Radiowelt deutlich Verbesserungsbedarf und gerade an der Genauigkeit muss noch viel gearbeitet werden.
Das gilt natürlich auch für die aktuellen "Wettermelder"-Aussagen. Bei manchen Sendern frage ich mich, wo holt ihr eure Daten her. Teils zu hohe, teils zu tiefe Werte für das aktuelle Wetter, es wird vom blauen Himmel gesprochen, obwohl viele Wolken am Himmel sind. Das Wetter kann auch schön geredet und an der Realität vorbei prognostiziert werden.