Wetterlage 02.03.2011

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Wetterlage 02.03.2011

Beitragvon Maik » 14.10.2021, 05:09

Wetterlage 02.03.2011


Auch heute erstreckt sich eine ausgeprägte und recht stabile Hochdruckzone von den Azoren über Großbritannien, Deutschland und Dänemark bis nach Osteuropa. Dabei liegen wir weiterhin in der Zufuhr milder Luft in der Höhe, die vom Nordatlantik herangeführt wird und bodennaher Kaltluft, die vor allem im Norden Deutschlands für eine Inversionswetterlage sorgt. Hier halten sich teils dichte und zähe Hochnebelfelder. In der Mitte und im Süden ist die herangeführte Luft trockener. Hier greift Festlandsluft aus Osteuropa. Diese sorgt für viel Sonne und milde Temperaturen. Im Süden Deutschlands spielt heute der Wind eine rolle. Ein Tief mit Kern über Sizilien bringt größere Luftdruckgegensätze, die vor allem in den höheren Lagen der Mittelgebirge und der Alpen einzelne Sturmböen bringen. Niederschläge sind keine zu erwarten. Nur im Norden kann aus der Hochnebeldecke etwas Nieselregen oder Schneegriesel fallen.

Das Tief über Sizilien wird sich im Laufe des Donnerstags langsam abschwächen und nach Westen verlagern. Der Hochdruckeinfluss über Osteuropa wird durch ein kräftiges Tief mit Kern über dem Nordkap nach Süden abgedrängt. Dieses Tief sorgt für den Transport sehr kalter Polarluft nach Osteuropa. Bedingt durch die Lage des Hochs mit Zentrum über Mitteleuropa wird diese Kaltluft in abgeschwächter Form auch nach Süddeutschland gelenkt. Milde Luft gelangt auf der Nordseite des Hochs über Großbritannien bis nach Skandinavien. Tiefdruckgebiete über dem Nordmeer und dem Nordkap führen diese bis in den Norden Norwegens.

Am Freitag bildet sich südwestlich des Tiefs über dem Nordkap ein Randtief. Dieses verlagert sich unter Verstärkung langsam nach Südosten. In der Nacht auf Samstag liegt es bereits über dem Nordwesten Russlands. Dieses Tief saugt arktische Polarluft an, die bis in die Mitte Skandinaviens vorankommt. Das Tief drängt die Hochdruckzone langsam nach Süden. So erstreckt sie sich am Freitag von Großbritannien über Deutschland und die Alpen bis nach Südosteuropa. Deutschland gelangt dabei zunehmend auf die nördliche Seite des Hochs. Mit ihm wird in einer westlichen bis nordwestlichen Höhenströmung mildere und feuchtere Atlantikluft herangeführt. Diese sorgt einerseits für milde 5 bis 10 Grad am Boden und etwas mehr Wolken im Norden Deutschlands. Sonst bleibt die trockene Luft bestehen, die für reichlich Sonnenschein sorgt.

Am Samstag könnte ein erneuter Kaltluftvorstoß grönländischer Polarluft bis in den Osten Mitteleuropas erfolgen. Grund ist die Hochdruckzone über Europa, die einen Keil bis nach Grönland schickt. Weiterhin bleibt ein Tief mit Kern über Nordskandinavien in Skandinavien wetterbestimmend. Zwischen dem Hochkeil nach Grönland und dem Tief über Nordskandinavien wird in einer nördlichen Höhenströmung die grönländische Polarluft nach Süden geführt. Vorübergehend ziehen dabei am Samstag dichtere Wolkenfelder über Deutschland. Aus diesen kann es am Vormittag im Norden und der Mitte etwas Nieselregen geben. Am Nachmittag setzt sich von Norden her wieder trockenere Luft durch, die für eine Auflösung der Wolken sorgt. Die Kaltluft kann sich jedoch am Boden kaum durchsetzen. So werden verbreitet 5 bis 9, am Ober- und Niederrhein bis zu 11 Grad erreicht. Aufgrund steigender Luftdruckgegensätze über Norddeutschland kann es hier ein paar stürmische, vereinzelt auch Sturmböen geben.

Am Sonntag könnte ein neues Hoch mit Zentrum über Großbritannien für eine Wetterberuhigung sorgen. Es verbindet sich mit einem weiteren Hoch östlich Kanadas. Durch die Verlagerung des Hochs über Großbritannien nach Deutschland wird die grönländische Polarluft langsam nach Osten abgedrängt. Am Dienstag bildet sich eine Hochdruckzone, die sich von Kanada über Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Polen und das Baltikum bis in den Nordwesten Russlands erstreckt. Tiefdruckgebiete über dem Nordatlantik versuchen langsam Richtung Europa vorzudringen. In der westlichen Höhenströmung wird mildere und feuchtere Atlantikluft herangeführt. So könnte sich auch bis Dienstag im Süden Deutschlands vielfach die Sonne zeigen, während der Norden wolkiges Wetter zu sehen bekommt.

Mittwoch könnte es dann tatsächlich sein, dass sich mildere Luft auch am Boden durchsetzt. Die Hochdruckzone über Mitteleuropa wird geteilt. Auf dem Nordatlantik verbleibt ein Teil dieser Hochdruckzone. Der zweite Teil wird nach Osten abgedrängt. Dabei hätten dann Tiefdruckgebiete über der iberischen Halbinsel die Möglichkeit in einer südwestlichen Strömung milde Mittelmeerluft nach Norden zu führen. Zugleich nimmt der Einfluss nordatlantischer Tiefausläufer in Mitteleuropa zu. Ein kräftiges Tief südöstlich Islands sorgt für steigende Luftdruckgegensätze. Damit würde der Wind an Kraft gewinnen und könnte die winterliche Luft aus Mitteleuropa nach Norden verdrängen. Die mildere Luft könnte dabei über Deutschland und die Ostsee bis ins Baltikum vorankommen. Allerdings führt dieses Tief südöstlich Islands gleichzeitig kältere Luft polaren Ursprungs über den Nordatlantik nach Süden. In wie weit dieses dann bis nach Mitteleuropa vorankommt und den Frühling dann doch wieder verdrängt bleibt abzuwarten.

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