15-Tage-Temperaturprognose
Hier mal das 15-Tage-Temperaturdiagramm für Rostock (weiße Linie), München (rote Linie), den Niederrhein (gelbe Linie), das östliche Sachsen (grüne Linie) und dem Südwesten Deutschlands (hellblaue Linie).
Deutschland zwischen Hochwinter und Vorfrühling?
Ein Auf und Ab der Temperaturen steht uns bevor. Dabei gilt auch heute der erste Blick auf die Feiertage und nachfolgend der Blick Richtung Jahresende.
Ich fange am besten mal mit den kommenden zwei Tagen an. Recht sicher ist die Tatsache, dass wir morgen nochmals unter der arktischen Kälte liegen. Temperaturen im Osten und Süden Deutschlands unter und um –10 Grad Celsius, im Südwesten und Westen mildert es sich dagegen schon langsam. Grund für die langsame Milderung ist eine Luftmassengrenze, die sich langsam nach Osten verlagert. Wie der Name Luftmassengrenze schon verrät, trennt diese warme Luft aus dem Süden Europas von kalter Luft im Osten Europas. Da, wo beide Luftmassen aufeinandertreffen gibt es teilweise kräftige Niederschläge, die meist noch als Schnee niedergehen werden.
Zu einem Tief über Schottland gehört diese Luftmassengrenze. Am Montag sorgt die einfließende warme Luft aus Spanien für leichte Plusgrade im Südwesten und Süden Deutschlands. Bis in die Mitte, den Osten und Norden Deutschlands schafft sie es dagegen noch nicht. Erst am Dienstag macht sie dann auch weiter im Norden halt. Der 23.12. wird dann auch im Norden Deutschlands positive Temperaturen bringen.
Des einen Freud ist des anderen Leid. Die mildere Luft, die am Montag und Dienstag im Süden und Westen Deutschlands einkehrt, lässt hier die Träume auf weiße Weihnacht schwinden. Nur in höheren Lagen kann sich nach derzeitigem Kartenstand eine Schneedecke halten. Auch der Norden Deutschlands muss noch bangen, denn am Mittwoch überquert eine weitere Warmfront Deutschland und sorgt auch hier für Regen. Ein Tief nimmt es sich nicht, quer über den Westen Deutschlands nach Dänemark zu ziehen. Einziger Trost ist rückseitig einfließende Kaltluft aus Skandinavien, die am Donnerstag, sprich Heilig Abend, die Temperatur leicht um den Gefrierpunkt wandern lässt. Am 1. Weihnachtsfeiertag würde uns die kalte Luft in der Nordhälfte Deutschlands erhalten bleiben. Der Süden Deutschlands würde einen weiteren Wärmeschub bekommen. Weihnachtliche Gefühle kommen bei +8 Grad am Tag nur wenig auf.
Am 2. Weihnachtsfeiertag liegen wir auf der Rückseite eines Tiefs, das uns in der Nacht auf den 26.12. überquert haben könnte. Dieses würde über Polen liegen und aus Skandinavien neue Kaltluft nach Deutschland transportieren. Niederschläge würden vermehrt in Schnee übergehen. Die Kaltluft macht sich besonders im Süden Deutschlands bemerkbar. –10 Grad im südlichen Schwarzwald wären die Folge.
Die letzte Runde des Jahres würde heute an die Warmluft gehen. So könnte das Fest kaum vorbei sein, schon würde sich neue milde Luft aus Spanien nach Mitteleuropa auf dem Weg machen. Treibender Motor wäre dann ein kräftiges Sturmtief westlich der britischen Inseln, welches unermüdlich milde Luft anzapft und diese direkt nach Deutschland führt. Trotz leichtem Zwischenhocheinflusses über Deutschland würde die Wärme ungebremst ankommen. Folge wären dann Temperaturen bei dem sich Schnee überhaupt nicht wohlfühlt. Das treibende Tief liegt weiterhin westliche bis nordwestlich der britischen Inseln und lenkt unvermindert milde bis warme Luft nach Deutschland. Dies spiegelt sich besonders gut und den zu erwartenden Temperaturen von 6 bis 13 Grad wieder.
Der Jahreswechsel würde dem derzeitigen Kartenstand zwischen Hoch und Tief verlaufen. Während eine ausgeprägte Hochdruckzone im Süden Europas für ruhiges Wetter sorgt, würde der Norden Deutschlands von Tiefausläufern gestreift werden, die immer wieder über Südskandinavien nach Osten ziehen. Das neue Jahr bringt dann Tiefdruckgebiete, die von West nach Ost ziehen. Auf deren Rückseite würde, wenn es dann so käme, kühlere Luft in Skandinavien angezapft werden. Diese würde dann wieder für winterlichere Stimmung sorgen.
Fazit: Auch die aktuellen Karten zeigen eine Milderung Richtung Weihnachten. Im Gegensatz zum gestrigen Verlauf wird es nach Weihnachten nicht kühler sondern deutlich milder. Daran sieht man einmal mehr, wie unsicher die Prognosen für solche Zeiträume sind. Auch die mittelfristigen Ausblicke auf die kommenden Tage bis Heilig Abend sind noch nicht sicher. Sicher ist aber, dass morgen noch einmal kalte Luft für ein- bis zweistellige Temperaturen sorgen wird.
In diesem Sinne wünscht das Wetterteam einen schönen, besinnlichen und ruhigen 4. Advent.
Quelle: www.wettertopia.de