GFS 06 - Inversion + Lake-Effekt an der Ostsee

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GFS 06 - Inversion + Lake-Effekt an der Ostsee

Beitragvon Wettermaik » 19.01.2010, 11:17

Eine ausgeprägte Hochdruckzone erstreckt sich derzeit von Nordosteuropa über Skandinavien, das Baltikum, Polen, Deutschland, Frankreich, die Alpen und Italien bis nach Nordafrika. Dabei wird im einer nordöstlichen Luftströmung polare Kaltluft über Skandinavien nach Nord- und Ostdeutschland geleitet. Milde Luftmassen werden dagegen über Spanien und Großbritannien bis nach Island geführt. Grund ist ein kräftiges Tiefdruckgebiet mit Kern südlich Grönlands. Diese milde Luft kommt in abgeschwächter Form auch in den Westen Deutschlands. Da diese mit Feuchtigkeit aus dem Mittelmeerraum angereichert ist und in der Höhe mildere Luft vorhanden ist, liegt Deutschland in mitten einer Inversionswetterlage, die in der windschwachen Luft zu Hochnebel und Nebel führt. An der Ostseeküste, in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen könnte der Lake-Effekt der Ostsee wiederholt zu Schneeschauern führen.

Am Mittwoch bildet sich südwestlich der britischen Inseln ein Randtief, das rasch über Frankreich nach Belgien ziehen wird. Dabei wird weiterhin etwas mildere Luft in den Westen und Südwesten Deutschlands geleitet. Ein weiterer Schwall Kaltluft gelangt dagegen über Norwegen und Schweden nach Dänemark und Norddeutschland. Die ausgeprägte Hochdruckzone wird von weiteren Tiefdruckgebieten über Italien und der Slowakei unterbrochen. Die Warmfront des Tiefs über Frankreich könnte in den Abendstunden den äußersten Südwesten Deutschlands mit ein paar Regentropfen erreichen. Sonst herrscht auch weiterhin ruhiges Hochdruckwetter mit Nebel und Hochnebel. An der Ostsee kann dazu der Wind spürbar auffrischen. Der sogenannte Lake-Effekt sorgt entlang der Ostseeküste auch weiterhin für Schneeschauer, die sich über Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen aufhalten können.

Am Donnerstag wird sich ein Tiefdruckkomplex über dem Nordatlantik erstrecken. Er besteht aus drei kräftigen Tiefdruckgebieten, deren Kerne westlich und nordwestlich der britischen Inseln sowie südlich Grönlands liegen. Dabei wird sehr milde Luft über Großbritannien nach Island und Grönland geleitet, die in abgeschwächter Form auch den Westen und Südwesten Deutschlands erreicht. Das Hoch über Nordosteuropa wird dagegen weiterhin bis nach Skandinavien seine Fühler ausstrecken und polare Kaltluft bis in den Osten Deutschlands lenken. Ein Tief über Norditalien sorgt im Alpenraum für ein zeitweilige leichte Schneefälle. Auch am Donnerstag kann es zum Lake-Effekt auf der Ostsee kommen. Sonst bleibt die Inversionswetterlage beständig.

Am Freitag kann sich das Hoch mit Zentrum über Nordwestrussland weiter nach Süden ausdehnen. Dabei fließt auf dessen Südseite weiterhin polare Kaltluft über Polen nach Deutschland. Ein Tief mit Kern über Irland wird dagegen milde Luft nach Norden transportieren. Dabei wird der Westen Deutschlands auch weiterhin von etwas milderer Luft gestreift. Da auch am Freitag in der Höhe mildere und Feuchtere Luft präsent sein wird, bleibt die Hochnebel- und Nebelwetterlage bestehen. An der Ostsee ist auch weiterhin mit Lake-Effekt-Schneeschauern zu rechnen.
Wettermaik
 

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