GFS 0 - Zum Wochenende Sturm und Schnee in Deutschland

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GFS 0 - Zum Wochenende Sturm und Schnee in Deutschland

Beitragvon Wettermaik » 06.01.2010, 10:35

Eher ruhig ist die Wetterlage über Deutschland am heutigen Tag. So liegt ein Tief über der Deutschen Bucht, das immer wieder Schneeschauer über Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein schickt. Sonst herrscht leichter Zwischenhocheinfluss. Ein Tief mit Kern über Südpolen sorgt dagegen im Bereich Sachsen und Südbrandenburg für ein paar Schneeflocken, teilweise auch Eisregen. Grund ist mildere Luft, die sich in höhere Luftschichten mischt. Dies wird durch ein Tief über Norditalien begünstigt, an dessen Ostseite über Tschechien mildere Luft nach Südostdeutschland geleitet wird.

Am Donnerstag verlagert sich das Tief von der Deutschen Bucht langsam nach Nordfrankreich. Ein neues Tief, welches bereits am heutigen Tag westlich Portugals entsteht, wird bis Donnerstagnachmittag nach Sizilien ziehen und sich langsam verstärken. Deutschland liegt auch weiterhin unter leichtem Hochdruckeinfluss, eingekreist von Tiefdruckgebieten über Polen, dem Baltikum und Nordfrankreich. Ein Hoch erstreckt sich zeitgleich über Schweden und Norwegen. An dessen Ostseite fließt polare Kaltluft bis nach Deutschland.

Auf dieses Kaltluft trifft am Freitag milde Luft aus dem östlichen Mittelmeerraum. Die aufeinandertreffenden Luftmassen des Hochs und des Tiefs über Norditalien bringen teilweise kräftige Schneefälle im Alpenraum und in Süddeutschland. Die entstehende Luftmassengrenze verlagert sich am Freitag langsam nordwärts. So wird es in den Morgenstunden des Freitags südlich der Donau erste kräftige Schneefälle geben. Am Nachmittag überschreiten sie den Main und überqueren das Erzgebirge. Dabei wird auch der Wind zum Thema werden. Da dieser aus Nordost kommen wird, kann es an den Nordost bis Nordseiten der Mittelgebirge zu sogenannten Stauungen kommen. Diese verursachen teilweise ergiebige Niederschläge. Auf der windabgewandten Seite werden dagegen teilweise nur geringe Niederschläge fallen.

Samstag könnte sich das dann teilen. Ein Kern des Tiefs verbleibt über Norditalien. Der zweite Kern liegt über dem Balkan. Da die Luftdruckgegensätze vor allem in der Mitte und im Norden Deutschlands groß sind, wird der Wind hier eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen. In einem weiten Bogen wird polare Kaltluft über Skandinavien, Großbritannien und Frankreich bis nach Spanien und Sizilien gelenkt. Mildere Luft gelangt dagegen in den Osten Europas und bis nach Polen. Die Luftmassengrenze verlagert sich unterdessen über die Mitte bis in den Norden Deutschlands aus. Dabei kann sie auch die Küsten von Nord- und Ostsee erreichen. Zugleich lassen aber die kräftigsten Niederschläge im Süden Deutschlands wieder nach. Etwas mildere Luft könnte im Südosten Bayerns für gefrierenden Regen sorgen.
Wettermaik
 

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