GFS 0 - Vorstoß Kaltluft + Lake-Effekt an der Küste

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GFS 0 - Vorstoß Kaltluft + Lake-Effekt an der Küste

Beitragvon Wettermaik » 01.01.2010, 12:00

Das neue Jahr beginnt in fast ganz Deutschland mit dichten Wolken, aus denen zeitweise Schnee oder Schneegriesel fällt. Ursache hierfür ist ein Tief über Norditalien. Dieses verlagert sich im Tagesverlauf weiter zum Balkan. Obwohl es damit an Einfluss auf Deutschland verliert, zieht es auf seiner Rückseite kalte Luft aus Skandinavien nach Mitteleuropa und zunehmend auch bis an die Alpen. So werden auch im Süden Deutschlands die Niederschläge zunehmend in Schnee übergehen. An der Ostsee gibt es den sogenannten Lake-Effekt. Es bilden sich über der teilweise noch warmen Ostsee Schauerwolken, die entlang der Küste für Schauer, in diesem Fall für Schneeschauer sorgen werden. Ein weiteres Tief liegt über der nördlichen Nordsee.

Dieses Tief verlagert sich im Laufe des Samstags langsam Richtung Südosten und erreicht am Abend die holländische Küste. Zugleich liegen weite Teile Deutschlands zwar unter Zwischenhocheinfluss, jedoch bedeutet dieser zu dieser Jahreszeit nicht Eitelsonnenschein. Eine ausgeprägte Hochdruckzone erstreckt sich am Samstag von Grönland über Skandinavien bis in den Nordosten Russlands. In der entstehenden nordöstlichen bis nördlichen Luftströmung wird noch weitere Kaltluft bis nach Deutschland geleitet. Das Tief bei Holland sorgt unterdessen für teilweise kräftige Schneefälle, die sich von der Nordsee nach Südosten bis ins Rheinland ausbreiten.

Im Laufe des Sonntags wird das Tief von Holland über Niedersachsen nach Thüringen ziehen. Zwar schwächt es sich auf seinem Weg ab, jedoch führt es auch Schneefälle mit in die Mitte und den Süden Deutschlands. Der Norden gerät zunehmend auf die Leeseite des Norwegischen Gebirges*. Zudem breitet sich über Mitteleuropa eine Hochdruckzone aus.

*Bei Nordwest- bis Nordwinden gibt es in Mecklenburg-Vorpommern regionale Unterschiede bei Schauern und deren Zugbahn. So tritt bei Nordwestwind in Mecklenburg verstärkt Schauertätigkeit auf, teilweise folgt ein Schauer dem anderen, ähnlich wie an einer Perlenkette aufgereihte Schauer. Strichweise kommt es dann zu größeren Niederschlagsmengen. Im Ostteil des Landes dagegen bleibt es überwiegend trocken, da hier das norwegische Gebirge auf seiner Rückseite, ähnlich wie die Alpen, für trocknere Luft sorgt. Damit können sich kaum Wolken bilden, aus denen Niederschlag fällt. Anders, wenn der Wind nur etwas mehr Richtung Nord dreht und aus Nordnordwest kommt. Dann bekommt Vorpommern mehr Schauer ab und Mecklenburg bleibt trocken. Regionale Unterschiede treten zusätzlich in nordöstlichen Strömungen auf. Hier ist dann Vorpommern bevorzugt. Über der Ostsee bilden sich Schauer, die über Rügen, Usedom und den Greifswalder Bodden landeinwärts ziehen, allerdings auf ihrem Weg an Intensität verlieren. Darum gibt es bei Nordostlagen in Vorpommern größere Schneemengen als im Binnenland sowie in Mecklenburg. Dies ist natürlich auch abhängig von der Temperatur der Ostsee und der damit verbundenen Verdunstung. Ungerecht, aber nicht zu ändern.

Am Montag liegt Deutschland dann unter Hochdruckeinfluss. Ein neues Tief nähert sich erst im Tagesverlauf von Norwegen und erreicht in den Nachtstunden die Deutsche Bucht. Erste Ausläufer des Tiefs dürften im Laufe des Montagnachmittags den Nordwesten und Norden Deutschlands erreichen.
Wettermaik
 

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