GFS 0 - Europa dreigeteilt

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GFS 0 - Europa dreigeteilt

Beitragvon Wettermaik » 28.01.2011, 13:33

Europa dreigeteilt

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Wetterkarte Europa

Europa ist derzeit dreigeteilt. Während sich im Norden Skandinaviens immer kräftige Tiefdruckgebiete vom Nordatlantik nach Osten verlagern, bleibt Mitteleuropa unter dem Einfluss einer Hochdruckzone, die sich vom Atlantik über Nordfrankreich, Großbritannien, Deutschland und Polen bis nach Osteuropa erstreckt. Über Spanien und dem Mittelmeerraum herrscht auch heute wieder Tiefdruckeinfluss. Zwischen diesen Tiefs und der Hochdruckzone liegt Deutschland in einer östlichen Luftströmung. Mit dieser wird kalte Polarluft über den Kontinent nach Westen transportiert. Dabei ist die Luftmasse vor allem im Norden Deutschlands recht trocken, so dass sich hier kaum Wolken bilden können. Etwas mit Feuchtigkeit angereichert ist sie dagegen in der Mitte und im Süden. Hier kann sich teils dichter Hochnebel breit machen. Grund ist ein Tief mit Kern über Süditalien, welches milde und feuchte Luft aus dem östlichen Mittelmeerraum nach Norden steuert, wo sie sich mit der kalten Polarluft mischt und nach Westen transportiert wird.

Am Samstag verlagert sich die Hochdruckzone etwas nach Süden, so dass sich hier auch trockenere Luft durchsetzt. Der äußerste Nordosten Deutschlands gerät etwas in den Einflussbereich eines kräftigen Tiefs mit Kern über Nordschweden. Dieses sorgt zusammen mit einem Hoch, dessen Zentrum nördlich der Azoren liegt, für etwas mildere Luft in der Höhe, die vom Nordatlantik über die Nordsee nach Norddeutschland gelangt. Dabei können sich ein paar dichtere Wolken bilden.

Schon am Sonntag breitet sich der Hochdruckeinfluss bis nach Südskandinavien aus. Damit dreht die Höhenströmung auf Nordwest und bring im Norden weiterhin etwas mildere Luft in der Höhe. Diese bewirkt auch weiterhin das Ausbilden von Wolken, die sich ab und an vor die Sonne schieben. Sonst bleibt die Großwetterlage im Groben und Ganzen wie gehabt. Nur der Tiefdruckeinfluss über Nordosteuropa nimmt zu. Das Tief, welches uns am Samstag im Norden ein paar dichtere Wolken bringt, wird sich in den Nordosten Russlands verlagern. Dabei zapft es polare Kaltluft an, die über Ostpolen und die Ukraine bis nach Griechenland vorankommt.

Zu Wochenbeginn gelangen auch Spanien und Frankreich zunehmend unter den Einfluss des sich zu den Azoren verlagernden Hochdruckgebietes. Es bildet mit einem Hoch östlich Polens eine Hochdruckzone, die sehr kalte Luft über Osteuropa bis ans östliche Mittelmeer transportiert. Deutschland liegt dagegen in einer windschwachen Luftmasse, die recht trocken ist. Allerdings kann sich an den Alpen Nebel und Hochnebel bilden. Hier sammelt sich etwas feuchtere Luft. Die kalte Polarluft, die bis ans östliche Mittelmeer vorankommt, wird durch ein Tief bei Sizilien nach Westen verlagert, so dass auch Spanien und Südfrankreich deutlich tiefere Werte erwarten müssen. Deutlich mildere Luft wird dagegen über den Nordatlantik nach Schottland und Island geführt. Grund ist ein kräftiges Tief westlich von Island, welches im Gegenzug sehr kalte Luft aus Grönland bis nach Ostkanada leitet.

Maik Thomaß, 28.01.2011 10:54
Wettermaik
 

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