7-Tage-Temperaturdiagramm vom 08.01. bis 15.01.2010

7-Tage-Temperaturdiagramm vom 08.01. bis 15.01.2010

Beitragvon Wettermaik » 07.01.2010, 20:14

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15-Tage-Temperaturprognose


Hier mal das 15-Tage-Temperaturdiagramm für Rostock (weiße Linie, gestrichelte Linie Daten Vorjahr), München (rote Linie), den Niederrhein (gelbe Linie), das östliche Sachsen (grüne Linie) und dem Südwesten Deutschlands (hellblaue Linie).


Erst Sturmtief „Daisy“ und am Ende der neuen Woche ein neues Sturmtief?

Heute gilt auch wieder der Blick auf unser Sturmtief Daisy. Es liegt aktuell ja noch an der Südküste Spaniens, aber es entwickelt sich so langsam weiter.

Zwei interessante Entwicklungen wird es in den kommenden sieben Tagen geben. Auf beide werde ich heute genauer schauen, da sie maßgeblich auf unser Wetter und auch auf die Temperaturen in Deutschland Einfluss nehmen. Zum einen das Tief am Wochenende und zum anderen ein neues Sturmtief am kommenden Mittwoch vor der Küste Großbritanniens, zu dem ich etwas später komme.

Fangen wir wie gewohnt mit den kommenden zwei Tagen an. Das Sturmtief „Daisy“ – normalerweise lasse ich Namen von Tiefs und Hochs ja weg, aber irgendwie will ich mich heute dem Trend der Namensnennung mal mit anschließen – verlagert sich in den kommenden Stunden weiter nach Osten und gewinnt dabei an Kraft. Bereits morgen Mittag liegt „Daisy“ zwischen Frankreich und Sizilien mit einem Kerndruck um 992 hPa. Über dem Mittelmeer sammelt sie auf der Vorderseite jede Menge Wärme und Feuchtigkeit. Eine gute Mischung für viel Niederschlag, vor allem in den Alpen und zunehmend auch im Süden Deutschlands. Da diese Luftmassen aber eher in der Höhe eine Rolle spielen werden, wird man in bodennahen Luftschichten nicht viel davon mitbekommen. Was aber auffällt ist, dass der Norden Deutschlands deutlich milder wegkommt. Dies liegt an der zunehmend nordöstlichen Windrichtung. Neben den Niederschlägen nimmt im Norden auch der Wind deutlich zu. Er fegt über die Ostsee und nimmt dabei mildere Luft auf, die sich besonders in den küstennahen Regionen mit Temperaturen um oder leicht über null Grad wiederspiegelt.

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Was die Niederschläge angeht, ist es derzeit schwierig abzuschätzen, wann und wo der meiste Niederschlag fallen wird. Südlich des Mains wird es bereits am Freitagvormittag zu teilweise kräftigeren Schneefällen kommen. Zudem wird hier der Wind deutlich auffrischen und auf den Bergen mit Sturmböen so manche Schneewehe erzeugen. Am Nachmittag wird dann auch der Bereich Thüringen und Sachsen die ersten teilweise kräftigeren Schneefälle abbekommen.
Samstag wird sich unsere „Daisy“ langsam über Norditalien nach Osten verlagern. Die dabei in den Südosten Bayerns einfließende mildere Luft in höheren Luftschichten könnte zu einem Gemisch aus Schneeregen und Regen führen. Glätte ist also hier zusätzlich vorprogrammiert. Die kräftigsten Niederschläge in Form von Schnee haben sich unterdessen in die Nordhälfte verlagert. Die Mischung mit Sturmböen und am Nachmittag im Nordosten Deutschlands mit schweren Sturmböen machen so manche Schneeflocke zum kleinen unangenehmen Begleiter.

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An der Ostseeküste könnte es zusätzlich zu weiteren Schneefällen von der Ostsee kommen. Der Nordostwind wühlt die Ostsee auf und das verdunstende Wasser könnte weitere Schneewolken produzieren. Zudem muss an der Ostseeküste mit Hochwasser gerechnet werden.
Gehen wir mal weiter in die neue Woche. So wird sich ab Sonntag im Süden Deutschlands die Lage rasch beruhigen, nachdem am Vormittag nochmals kräftige Schneefälle südlich des Mains und am Erzgebirge auftreten können, denn die abziehende „Daisy“ möchte uns ja auch noch ein kleines Abschiedsgeschenk machen. Leichter Hochdruckeinfluss lässt in den Nächten die Wolkendecke zeitweise auflockern und sorgt dementsprechend für tiefe Temperaturen. Der Norden wird bis weit in den Tag hinein noch mit Sturmböen zu kämpfen haben.
Entspannter startet dann die neue Woche. Hochdruckwetter setzt sich durch. Mit Winddrehung auf Ost wird wieder kühlere Luft aus Osteuropa nach Deutschland geführt. Diese macht sich vor allem in den Nächten mit Werten unter –10 Grad bemerkbar. Bei längerem Aufklaren und über Schneeflächen kann es sogar bis nahe –20 Grad abkühlen.
Die weitere Entwicklung bis zum Ende des Diagramms, also dem 15. Januar würde dann wieder spannend werden. Dazu müssen wir den Blick auf den Atlantik werfen. Fast unscheinbar entwickelt sich ein Tief, das sich rasch verstärkt und bis Mittwoch vor die Küste Großbritanniens zieht.

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Dabei wird im Südwesten Europas mildere Luft angezapft, die direkt auf den Schwarzwald zusteuert. So könnte es am kommenden Donnerstag im Südwesten Deutschlands leichte Plusgrade geben. Außerdem würde dieses Tief neue Niederschläge in den Südwesten Deutschlands schicken, die teilweise auch in Regen übergehen können. Es wäre ein ähnliches Phänomen wie am Wochenende im Südosten Bayerns: Mildere Luft in höheren Luftschichten, die sich über die bodennahe Kaltluft schiebt. Zudem trifft diese mildere Luft auf die vorhandene Kaltluft aus Osteuropa, was wiederum zu kräftigeren Niederschlägen führen kann.


Fazit: Um den Medienhype mit „Blizzard“ und „Katastrophenwetter, bleiben Sie bloß zu Hause“ zu entfliehen. Es ist Winter. Da kommt es auch mal vor, dass sich ein Schneetief entwickelt. Klar hatten wir in den letzten Jahren mehr oder weniger das Glück, vom kräftigen Schneefall verschont zu bleiben, aber solch einen Winter hatte sich so Mancher gewünscht. Nun kommt er, bei dem Einen stärker, bei dem Anderen weniger stark. Und nach dem Schnee wird auch die Sonne wieder zum Vorschein kommen und auf Winter folgt ein Frühling, Sommer, Herbst und erneut ein Winter.

Quelle: www.wettertopia.de/trend.htm
Wettermaik
 

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