7-Tage-Temperaturdiagramm vom 06.01. bis 13.01.2010

7-Tage-Temperaturdiagramm vom 06.01. bis 13.01.2010

Beitragvon Wettermaik » 05.01.2010, 19:15

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15-Tage-Temperaturprognose


Hier mal das 15-Tage-Temperaturdiagramm für Rostock (weiße Linie, gestrichelte Linie Daten Vorjahr), München (rote Linie), den Niederrhein (gelbe Linie), das östliche Sachsen (grüne Linie) und dem Südwesten Deutschlands (hellblaue Linie).


Frostige Aussichten bis in die neue Woche, dazu am Wochenende Sturm?

Vergleicht man den heutigen 7-Tage-Trend mit dem gestrigen, so stellt man nur wenige Änderungen fest. Ausnahme dürfte aber die Nacht auf den 12. sein, die wohl doch nicht ganz so kalt ausfallen dürfte.

Heute gibt es mal mehr zu sehen, als nur den Trend für die kommenden sieben Tage. Heute kommt ein kleiner Vergleich zwischen GFS 0 UTC und 12 UTC hinzu, dem ich mich im Anschluss an den Trend widme. Dazu gibt es zehn veranschaulichende Karten.
Schauen wir wie gewohnt aber erst einmal auf die kommenden zwei Tage und Nächte. Eine kalte Nacht dürfte die kommende Nacht, vor allem in der Mitte Deutschlands werden. Hier sinken bei aufklarendem Himmel die Temperaturen schnell unter minus fünfzehn Grad Celsius. Über Schnee kann es sogar noch weiter abwärts gehen. Ausnahme bilden der äußerste Süden und Südwesten Deutschlands. Hier drücken über die Alpen Wolken rein, die ein starkes Auskühlen verhindern und als Ausgleich ein paar Schneeflocken bringen können. Neblig könnte es in weiten Teilen Ostdeutschlands werden. Hier wird sich der Winter in den Vormittagsstunden des Mittwochs von seiner schönsten Seite zeigen: Raureif an Bäumen, Stromleitungen und allem, was so draußen in der Gegend steht. Einzig die Autofahrer wird es weniger freuen. Sie müssen morgen früh wieder Scheiben kratzen.
Ursache für dieses ruhige Wetter ist ein Zwischenhoch, das sich über die Mitte Deutschlands bis nach Polen erstreckt. In der recht ruhigen Luftmasse kann sich schnell Nebel bilden und wo die Wolken wegbleiben kühlt es schnell aus. Über dem Nordwesten Deutschlands kann es im Verlaufe der kommenden Nacht und des morgigen Tages einige Schneeschauer geben. Diese werden durch ein Tief verursacht, das vor der Deutschen Bucht vor Anker gegangen ist. Dieses Tief lenkt mit weiteren Tiefs über dem englischen Kanal und Skandinavien polare Kaltluft bis weit nach Westen. Dabei könnte der Winter vor allem über Nordspanien wieder zuschlagen. Einen Teil dieser Kaltluft bekommt auch Deutschland, vor allem der Norden und die Mitte zu spüren.
Bis Donnerstag lichtet das Tief seine Anker, um Richtung britische Inseln abzuziehen. Leichter Zwischenhocheinfluss liegt über Deutschland. Wettermäßig passiert bis Donnerstag nichts dramatisches. Aufgrund der geringen Luftbewegungen über Deutschland herrscht auch weiterhin ruhiges Hochdruckwetter vor, welches für Hochnebel, Nebel und sternenklare Nächte und teilweise sonnige Tage sorgen wird. Der Nordosten könnte von den Ausläufern eines Tiefs über Polen erfasst werden. Damit würden in einer hier vorherrschenden nordöstlichen Luftströmung immer wieder Schneeschauer entlang der Ostsee bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg gelangen. Der sogenannte Lake-Effekt macht es möglich.
Ein Tief, welches am Donnerstag noch keine Rolle für Deutschland spielen wird, entwickelt sich dagegen über Südspanien und verlagert sich langsam Richtung Sizilien. Dabei wird es an Kraft gewinnen, da das Mittelmeer doch noch einiges an Energie in Form von Wärme übrig hat. Dieses Tief lenkt mildere Luft in den Süden und Südosten Deutschlands. Da diese mildere Luft nur in der Höhe wirksam wird, merken wir am Boden kaum etwas von ihr. Es bleibt frostig. Allerdings kann sich die Luft über dem Mittelmeer mit Feuchtigkeit anreichern.
So sind am Freitag bereits in den Alpen erste kräftigere Schneefälle möglich, die sich im Laufe des Vormittags auch zwischen Schwarzwald und Bayrischen Wald ausbreiten und weiter nach Norden ziehen werden. Am Nachmittag könnten die kräftigen Schneefälle bereits eine Linie Saarbrücken – Cottbus erreichen. Die eben erwähnte mildere Luft würde sich vor allem im äußersten Südosten Deutschlands bemerkbar machen. Hier kann es neben Schnee auch Schneeregen und Glatteisregen geben. Grund ist die mildere Luft, die sich in höheren Luftschichten mit der kalten Luft mischt und dann für Regen statt für Schnee sorgt. Nördlich dieser Linie merkt man von dem ganzen noch nichts.
Bis Samstagmorgen kommen die Schneefälle bis zur Ostsee und Niedersachsen voran. Nur an der Nordsee und nördlich Hamburgs dürfte es noch trocken bleiben. Im äußersten Süden lassen die kräftigsten Niederschläge schon wieder nach. Das Tief verlagert sich unterdessen unaufhaltsam bis nach Tschechien voran. Auf seiner Westseite strömt Kaltluft aus dem Polargebiet bis nach Großbritannien, Spanien und Südfrankreich. Warme Luft gelangt dagegen als Ausgleich nach Osteuropa. Unter leichter Abschwächung verlagert sich das Tief dann am Sonntag nach Südostpolen.
Der Wind wird vor allem im Norden eine nicht unerhebliche Rolle spielen. So frischt er bereits am Freitag im Süden Deutschlands deutlich auf. Dieses Windfeld breitet sich rasch nach Norden aus. Während dann am Samstag im Süden Deutschlands schon wieder schwache Winde wehen, sind nördlich des Mains kräftige Nordostwinde unterwegs. Verbunden mit dem Schnee kann es zu Schneeverwehungen kommen. Da dieser Schnee wahrscheinlich der wässrigen Variante entspricht, kann dieser sehr gut an allem haften bleiben, was sich ihm entgegen stellt. Somit wären dann neben Bäumen auch Stromleitungen und Häuser gute Halterungen. Astbruch und vereinzelte Stromleitungsbrüche möchte ich nicht ausschließen.
Verbreitet wird es am Samstag Sturmböen geben. Auf den Bergen und an der Ostsee können auch schwere Sturmböen auftreten. Vor allem an der Ostseeküste könnte es neben Schneeverwehungen auch Hochwasser geben, da die Ostsee direkt an die Küste drückt.
Bis Montag würde das Tief, den aktuellen Karten zu Folge noch Einfluss auf Deutschland haben. Einerseits würde immer noch mildere Luft vorherrschen und zeitweise kann es zu kräftigeren Schneefällen kommen. Ab Montagabend setzt sich dann wieder ruhigeres Hochdruckwetter von Nordwesten her durch. Somit beruhigt sich dann auch die Lage und die kräftigen Schneefälle dürften kein Thema mehr sein. Zunehmend würde dann an der Ostseite des Hochs mit Zentrum zwischen Island und Norwegen kalte Luft nach Mitteleuropa gelangen.

Fazit: Der gestern schon zusehende Sturm scheint sich zu festigen. Nun hängt es von der genauen Zugbahn des Tiefs ab, wie sich der Sturm weiter verhält und wo der meiste Schnee fällt. Ohne Panik zu machen, müssen wir, gerade was Schnee und Sturm angeht, die kommenden Tage abwarten. Denn auch beim Wetter ist es immer mal wieder der Fall, dass es sich nicht an die Vorhersagen hält.


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Vergleichen wir die beiden Windkarten, so wird am Samstagnachmittag, 16 Uhr Ortszeit, besonders nördlich der Mittelgebirge der kräftigste Wind mit Sturmböen auftreten. An der Nord- und Ostseeküste können auch Böen bis 11 Beaufort auftreten.


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Auch beim Niederschlag werden die größten Mengen mit 3 bis 5 Millimeter pro Stunde vor allem nördlich der Mittelgebirge niedergehen. Südlich der Donau werden dagegen schon trockenere Momente auftreten.


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Beim Schnee gibt es vor allem im Südosten Bayerns noch kleine Unsicherheiten. Ob Schnee oder teilweise Regen fallen kann, das werden uns wohl erst die nächsten Karten genauer zeigen. Sonst stehen die Chancen auf Schneefall in ganz Deutschland gut.


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Beim Vergleich der beiden Modellläufe fällt auf, dass sich besonders in der Mitte Deutschlands nach dem Lauf von GFS-12 doch wieder kühlere Luftmassen durchsetzen könnten. Wie weit es die milde Luft im Südosten schafft, das bleibt auch weiter die spannende Frage.


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Dicht gedrängt liegen die Isobaren über dem Norden Deutschlands, was für große Windgeschwindigkeiten steht. Allerdings könnte das Tief, wenn wir mal in den Bildrand rechts unten schauen, etwas schwächer ausfallen. Was Wolkenlücken angeht, sieht es deutschlandweit eher schlecht aus.

Quelle: www.wettertopia.de/trend.htm
Wettermaik
 

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