15-Tage-Temperaturdiagramm vom 28.12. bis 12.01.2010

15-Tage-Temperaturdiagramm vom 28.12. bis 12.01.2010

Beitragvon Wettermaik » 27.12.2009, 20:23

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15-Tage-Temperaturprognose



Hier mal das 15-Tage-Temperaturdiagramm für Rostock (weiße Linie), München (rote Linie), den Niederrhein (gelbe Linie), das östliche Sachsen (grüne Linie) und dem Südwesten Deutschlands (hellblaue Linie).


Frostiger Norden, Osten und Westen, im Südwesten mild?

Der tägliche Blick in die Glaskugel, so könnte man diesen Teil der Arbeit beschreiben. Und jeden Tag sagt mir die Kugel etwas anderes. Aber Spaß bei Seite. Es ist ja dennoch interessant. Wenn dann noch der Vergleich mit dem Diagramm vom vorhergehenden Tag folgt, dann gibt es so manche Überraschung. Diesmal scheint sich aber der gestrige Trend ein wenig zu bestätigen, wobei einige Regionen etwas kühler andere etwas milder wegkommen und ganz anders sieht es um den 10. des neuen Monats aus.

Schauen wir erst einmal auf die kommenden drei Tage, die relativ gesichert sind. Ab Dienstag steht in fast allen Regionen Deutschlands eine deutliche Milderung auf dem Plan. In fast allen Regionen. Was die Milderung angeht, da hält sich der Norden Deutschlands an den Kalender, der uns den Winter zeigt. Leichte Frühlingsgefühle können dagegen im Süden, der Mitte und dem Osten Deutschlands aufkommen, wobei dieser sich noch nicht so recht entscheiden möchte.
Der Grund für die Milderung liegt auf dem Atlantik, oder eher die Ursache? Ein Tief westlich des Ärmelkanals schaufelt kontinuierlich warme Luft aus Spanien nach Frankreich, die letztlich am Dienstag auch Deutschland mit voller Wucht einholen wird. So kann die Temperatur am Tag im Westen, Südwesten und Süden schon mal 8 Grad erreichen. Am 30. und 31. sind im Süden und Südwesten sogar sehr milde 10 Grad möglich.
Warum verbleibt der Norden unter kühlerer Luft, während in so manchem Vorgarten im Südwesten schon die ersten Schneeglöckchen erwachen könnten?
Dazu werfen wir einen Blick nach Nordosten. Über dem Baltikum liegt ein Tief, das kühle Luft aus Skandinavien über die Ostsee nach Südosten führt. Von dieser kühlen Luft profitiert der Nordosten. Folge sind am Tag und in der Nacht Werte um den Gefrierpunkt. Am Silvestertag schafft es ein Tief von der Normandie Richtung Niederlande zu ziehen. Über Deutschland bildet sich eine Luftmassengrenze, die einige Überraschungen zum Jahreswechsel sorgen könnte.
Das alte Jahr endet mit Schnee und Frost im Norden und Regen sowie milden Temperaturen im Süden. Zu Beginn des neuen Jahres wird sich das Tief von den Niederlanden auf die Nordsee verlagern. Diese Position wäre im Großen und Ganzen nicht schlecht. Es zapft erst einmal kalte Luft über Skandinavien an, führt diese über die Nordsee bis in den Westen Deutschlands, wo sie am 2. Januar ankommen wird. Für ganze zwei Tage stellt sich dann leicht kühleres Wetter in weiten Teilen Deutschlands ein.
Jetzt kommt aber das große Aber. Schon am 3. Januar könnten Tiefdruckgebiete über Deutschland hinwegziehen. Aufgrund der Zugbahn quer über Deutschland, würde dann ein größeres Temperaturgefälle zwischen Nord und Süd entstehen. Währen der Norden, Osten und Westen Deutschlands auf der kalten Seite verbleibt, gelangt vor allem in den Südwesten immer wieder recht milde Luft aus dem Mittelmeerraum.
Noch günstiger für diese Ungleichheit bei den Temperaturen stellt sich dann folgende Lage dar, wie sie vom Modell ab dem 6. Januar berechnet wird. Skandinavienhoch gegen Tiefdruckgebiete über Südwest- und Südeuropa. In einer fast schon perfekten östlichen Luftströmung gelangt kalte Festlandsluft nach Mitteleuropa. Besonders die Nächte würden dann recht kalt werden. Im Norden kann durch die Nähe zum Hoch auch Hochnebel ein Thema werden. Dann bleibt es trüb und grau. Aber vielleicht gibt es ja auch ab und zu mal die Chance auf Raureif.
Mit Beginn der zweiten Januardekade, ab dem 10. Januar, könnte das Hoch seinen Schwerpunkt nach Osteuropa verlagern. Damit wären die ganz kalten Zeiten im Osten und Norden Deutschlands erst einmal vorbei, allerdings bliebe es auch weiterhin frostig. Tiefdruckgebiete vom Atlantik würden zwar versuchen nach Osten voranzukommen, bräuchten aber genügend Energie, um sich dem Hoch zu stellen. So bleiben Nord-, Ost- und der Westen Deutschlands auf der kühlen Seite, während der Südwesten mit deutlichen Plusgraden vom Winter wenig zu spüren bekommen würde und der Süden langsam nachzieht.

Fazit: Gesichert ist die Milderung vor dem Jahreswechsel, unsicher weiterhin der weitere Blick ins neue Jahr. Je nach Lage der einzelnen Systeme und die genaue Zugbahn der Tiefs könnte der Winter weiter nach Norden verdrängt oder nach Süden vorankommen. Es bleibt also spannend und auch morgen wird die frisch geputzte Glaskugel wieder beobachtet. Vielleicht zeigt sie morgen mehr Winter oder mehr Frühling? Lassen wir uns mal überraschen.


Quelle: www.wettertopia.de/trend.htm
Wettermaik
 

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