15-Tage-Temperaturdiagramm vom 27.12. bis 11.01.2010

15-Tage-Temperaturdiagramm vom 27.12. bis 11.01.2010

Beitragvon Wettermaik » 26.12.2009, 19:54

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15-Tage-Temperaturprognose



Hier mal das 15-Tage-Temperaturdiagramm für Rostock (weiße Linie), München (rote Linie), den Niederrhein (gelbe Linie), das östliche Sachsen (grüne Linie) und dem Südwesten Deutschlands (hellblaue Linie).


Erst kühl, dann mild und was kommt dann?

Das ist heute eine gute Frage. Eines bestätigt der Temperaturverlauf, was der gestrige schon gezeigt hat, mildere Luft, die noch vor dem Jahreswechsel in den Süden und Westen Deutschlands einfließen wird, jedoch wird sie es nicht ganz so heftig tun, wie es gestern noch den Anschein machte.

Schauen wir erst einmal auf die kommenden drei Tage. Während am Sonntag noch mildere Luft aus Frankreich in den Westen Deutschlands schwappt, liegen die restlichen Landesteile unter kühlerer Luft. Es gibt zwar leichte Plusgrade, aber die Luft kommt aus Skandinavien und wird über der Nordsee nur leicht erwärmt. Ab Montag wird es dann generell etwas kühler. Ein Tief verlagert sich von der Nordsee nach Skandinavien und führt vorübergehend kühle Luft nach Deutschland. Zudem gesellt sich über Deutschland ein Hochdruckgebiet, dass sich mit seinem Zentrum über der Schweiz befindet. Ab Dienstag macht sich dann mildere Luft aus Spanien langsam auf dem Weg nach Frankreich. Erste Anzeichen für diese Luftveränderung sind steigende Temperaturen im Süden und Südwesten Deutschlands. Der Norden, Osten und Westen verbleiben unter kühlerer Luft.
Am Mittwoch verlagern sich Tiefdruckgebiete vom Atlantik langsam nach Frankreich. Diese bringen die mildere Luft dann auch weiter in den Norden Deutschlands, wo sie auf kühlere Luft eines Tiefs über Skandinavien trifft. Während dann auch über den 31.12. hinaus der Norden unter dieser kühleren Luft verbleibt, wird der Süden, Westen und Südwesten Deutschlands und auch Teile des Ostens recht milde Luft abbekommen. Diese spiegelt sich in Temperaturen zwischen 6 und 8 Grad wieder. Diese milden Temperaturen stehen kühle 1 bis 2 Grad im Norden entgegen. So könnte in der Silvesternacht dann folgendes passieren.
Ein Tief aus Frankreich kommend liegt in den Abendstunden über Niedersachen. Die entstehende Luftmassengrenze zwischen der kalten Luft aus dem Norden Europas und der warme Luft aus dem Mittelmeer treffen quer über Deutschland aufeinander. Während der Wind, siehe Bild 1, aus östlichen bis nordöstlichen Richtungen kommt und im Norden Schnee bringt, siehe Bild 3, bleibt es in der milderen Luft bei Regen, siehe Bild 2. Leichter Zwischenhocheinfluss im Süden Deutschlands lässt die Wolkendecke zeitweise aufreißen, siehe Bild 4. Sonst bleibt es dicht bewölkt. Wie viel Schnee und Regen fallen wird, das bleibt noch abzuwarten.
Am 1. Januar verlagert sich das Tief von Niedersachsen über Schleswig-Holstein dann zur Deutschen Bucht. Damit würde etwas mildere Luft in höheren Luftschichten nach Norden gelangen, die sich aber nur geringfügig über die kühle bodennahe Luft legen kann. Das Tief bewirkt, wenn es dann seine Zugbahn gen Westen über die Nordsee beibehält, einen Vorstoß kühlerer Luft über ganz Deutschland. Diese Luft würde einen weiten Weg hinter sich haben. Beginnen würde dieser Weg in Kanada, über Island, die Nordsee bis nach Deutschland. Dabei würde wolkenreiche Luft mitgeführt werden, die zeitweise etwas Schnee bringt.
So richtig scheint sich die kühle Luft aber bei uns nicht wohl zu fühlen. So werden immer wieder Tiefdruckgebiete über dem Atlantik versuchen nach Mitteleuropa voranzukommen. Diese bewirken, dass in den Südwesten mildere Luft einsickert, was zur Folge hat, dass hier am Tag immer leichte Plusgrade erreicht werden. Im Rest Deutschlands bleibt die kühle Luft dagegen standhaft. Ein recht umfangreiches Hoch über dem Osten Europas macht es möglich. Es blockiert bis zum 7. Januar das Vorankommen der Tiefdruckgebiete über dem Atlantik. Während die erste Januardekade wohl noch recht ruhig verlaufen wird, wird mit Ende dieser Dekade um den 9, Januar herum dann doch ein Tief über dem Atlantik nach Norden über Großbritannien ziehen. Dieses würde dann für milde Luft aus dem Mittelmeerraum sorgen, die bis in den Norden Deutschlands vorankommt.

Fazit: Während sich in der Kurfrist, hier mal der Bereich bis 31.12.2009 der Trend zur Milderung bestätigt, gibt es nach dem 1.1. doch große Unsicherheiten. Das gestrige Temperaturdiagramm sah noch gänzlich anders aus, Temperaturen in den Nächten bis –20 Grad, am Tag Dauerfrost. Nun scheint doch wieder die mildere Luft die Oberhand zu gewinnen. Da scheint das neue Jahr dann doch noch einige Überraschungen auf Lager zu haben.

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Auf diesem Bild ist gut zu sehen, wie der Wind im Südwesten Deutschlands noch milde Luft heranführt, die im Norden auf kühlere Luft aus dem Nordosten Europas stößt...


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und sich an der entstehenden Luftmassengrenze Niederschlag, hier blau dargestellt, vor allem in der Nähe des Tiefs aufhält.


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Dabei kann es im Norden Deutschlands in der kalten Luft bereits zu kräftigeren Schneefällen kommen, während es im Westen und Süden noch bei Regen bleibt.


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...Ganz im Süden wird die Wolkendecke zeitweise aufreißen. Hier bleibt es auch weitestgehend trocken, während der Norden unter einer dichten Wolkendecke bleibt.


Quelle: www.wettertopia.de/trend.htm
Wettermaik
 

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